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Kurator'in für: Europa Fundstücke Kopf und Körper
Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.
Als das Coronavirus im März 2020 die USA erreichte, versammelten sich die Fledermausforscher:innen des Landes auf einer Konferenz, um zu beratschlagen, wie es mit ihrer Forschung weitergehen könnte. Denn die Nachricht, dass das Coronavirus von einer Fledermaus (über einen Zwischenwirt) auf den Menschen übergesprungen war, versetzte sie in höchste Alarmbereitschaft. Was würde passieren, wenn Forscher:innen, ohne es zu wissen, das Virus auf nordamerikanische Fledermäuse übertrügen?
Schon einmal war es dazu gekommen, dass Fledermausforscher:innen eine Krankheit von Population zu Population getragen hatten. 2006 tötete das Weiße-Nasen-Syndrom 7 Millionen Fledermäuse. Als die Forscher:innen verstanden, dass sie selbst für diese Katastrophe gesorgt hatten, änderten sie ihre Forschungsleitlinien. Noch einmal sollte so etwas nicht passieren. Deshalb die Vorsicht im letzten Frühjahr.
Inzwischen weiß man mehr darüber, welche Tierart vom Coronavirus krank wird. Manche leben recht eng mit Menschen zusammen, wie zum Beispiel Hauskatzen. Die meisten sind jedoch wild lebende Tiere, die der Mensch zum Teil aber auch nutzt, wie zum Beispiel Frettchen. Würde sich das Virus in solchen "halbwilden" Tierarten verbreiten, wäre es kaum einzudämmen.
Forscher:innen sind deshalb nervös. Mutationen aus solchen Hin-und-Her-Übertragungen können SARS-CoV-2 noch lange zu einem Problem für alle machen. Denn selbst wenn alle Menschen geimpft wären: Ein Virusreservoir in einer halbwilden Tierart erreicht uns mit größerer Wahrscheinlichkeit wieder. Das ist ein Bumerang-Effekt, den man im Grunde endlos reproduzieren kann.
Das gefährdet nicht nur uns Menschen, sondern auch die Tiere.
Immer noch schauen wir Menschen zu sehr aus unserer eigenen Perspektive auf systemische Probleme, wie Pandemien es sind. Wenn es uns gelingt, das ganze Problem zu sehen, können daraus viel nachhaltigere Präventions- und Bekämpfungsstrategien entstehen.
Davon erzählt dieser sehr lesenswerte Text.
Quelle: Maggie Koerth EN fivethirtyeight.com
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