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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Wer heute ein Computerspiel der Größenordnung GTA, Assassin's Creed oder Call of Duty kauft, hat relativ gute Chancen, dass er das Spiel in seiner Muttersprache spielen kann, zumindest wenn es sich dabei um eine der weiter verbreiteten Sprachen handelt. Doch weil eine solche Lokalisierung aufwendig und teuer ist (und eine Menge Herausforderungen mit sich bringt), verzichten gerade Indie-Entwickler oft darauf, ihre Spiele in mehreren Sprachen anzubieten. Aus praktischen Gründen kommen diese dann ausschließlich auf Englisch auf den Markt. Wenn sie doch lokalisiert werden, dann meistens erst, wenn das Spiel ein kommerzieller Erfolg war. Oder durch das Engagement von Fans, die sich darum kümmern, das Spiel in ihre Sprache zu übertragen – unbezahlt, versteht sich.
Man könnte nun meinen, das sei kein Problem. Schließlich lernt doch heute jeder irgendwann Englisch, richtig? In der verlinkten Kolumne erklärt Giada Zavarise, warum es eben doch nicht so einfach ist:
„By treating English as the default language, we're leaving behind the less privileged: those who are too young, too poor or too busy to learn another language. The ones who can't play many games, let alone imagine making games themselves.“
Hinzu kommt, dass gerade bei storylastigen Spielen viel verloren geht, wenn die eigenen Englischkenntnisse eben doch nur rudimentär sind. Zavarises Argumente für mehr Lokalisierung sind schwer zu entkräften. Zumal davon auch die profitieren würden, die am liebsten auf Englisch spielen. Häufiger als wir glauben sind nämlich auch wir ausgeschlossen, die wir uns gerne einbilden, mit Englisch stünde uns immer alles offen: Manche der aktuellsten meistgespielten Spiele auf Steam gibt es nur auf Chinesisch, und einige erfolgreiche Visual Novels aus Japan sind bis heute noch nicht vollständig auf Englisch verfügbar.
Quelle: Giada Zavarise Bild: Steam EN eurogamer.net
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