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Street Art gamifiziert: Die 8-bit-Mosaike von Invader

Sonja Wild
Redakteurin, Spielebloggerin

Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.

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Sonja WildFreitag, 14.07.2017

Sie sind in Berlin ebenso zu finden wie in Bangkok, Mumbasa oder Sao Paolo. Vor kurzem erst verärgerten sie den Bischoff von Málaga – und sogar in den Weltraum haben sie es schon geschafft: Die 8-bit-Mosaike des französischen Street Art-Künstlers Invader, mit denen er seit fast 20 Jahren die Städte der Welt besiedelt. Sein Pseudonym steht natürlich nicht nur für die Invasion der Kunst in den öffentlichen Raum, es bezieht sich vor allem auf seine Inspiration, die Spielkultur der 70er- und 80er-Jahre. Die ikonischen Aliens aus Space Invaders sind fast immer dabei und werden mithilfe der Mosaiktechnik, in der jedes Steinchen für einen Pixel steht, in die Welt getragen.

Das Space-Invader-Projekt ist dabei selbst wie ein Spiel angelegt: Für jede erfolgreiche Installation gibt sich Invader Punkte, basierend auf Kriterien wie dem Schwierigkeitsgrad des Ortes. Auf seiner Website sind Fotos aller Mosaike und die jeweiligen Punkte auf einer interaktiven Weltkarte zu finden. Außerdem hat der Künstler eine eigene App, mit der sich Mosaikfunde sammeln lassen. Für fotografierte Kunstwerke gibt es Punkte – Invader hat die Street Art gamifiziert.

Dieser Ansatz der spielbaren (Straßen-)Kunst zeigt sich auch in einem charmanten aktuellen Projekt: in der Ausstellung „Hello My Game Is...“ in einem Kinder-Kunstmuseum in Paris. Sie läuft noch bis September und setzt ebenfalls stark auf Interaktivität. Creators, der Kunst-Ableger von Vice, hat sie sich zur Eröffnung im März angesehen und lässt im verlinkten Artikel auch den Künstler zu Wort kommen, der unter anderem erklärt, warum ihm die Spiele der 8-bit-Ära so wichtig sind:

„From a conceptual point of view, those games represent the prehistoric times of the digital age," says Invader. "They also embody the first signs of the invasion of digital in our lives. From an aesthetic point of view, I love the simplicity and the beauty of the 8-bits where you have to create images with very few pixels and colors.“


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