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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Um die Demokratiebewegung in Belarus ist es in westlichen Medien still geworden. Die Massenproteste im Land gehen zwar Wochenende für Wochenende weiter. Aber die mediale Karawane ist längst weitergezogen. Die Trump-Abwahl, die Corona-Krise und das ungarisch-polnische Doppelveto gegen den EU-Haushalt bestimmen seit Wochen die Schlagzeilen. Das ist ein Grund, warum ich an dieser Stelle mal wieder den Fokus auf Belarus richten will. Ein anderer Fokus ist die Qualität der Analyse des belarussischen Journalisten Alexander Klaskowski, die dank dekoder.org auf Deutsch zugänglich ist, wie immer bei dekoder inklusive vieler weiterführender Informationen. Der Text ist wie ein Interview strukturiert, aber es handelt sich eher um Antworten in FAQ-Art.
Es gibt genug Beweise, dass bei [der Präsidentschaftswahl] am 9. August 2020 Millionen Belarussen für [Oppositionskandidatin Swetlana] Tichanowskaja gestimmt haben. Sie vom Dialog auszuschließen, bedeutet, den Willen dieser Millionen Bürger zu ignorieren, die immer noch in Belarus sind und sich nicht damit abfinden werden, dass man ihre Stimmen stiehlt. Gleichzeitig werden die Protestierenden dämonisiert, als Radikale oder Abfall der Gesellschaft verunglimpft. [...] Wie kann dann überhaupt noch von einer Befriedung der Gesellschaft die Rede sein?
Ausführlich widmet sich Klaskowski der für Januar geplanten Allbelarussischen Volksversammlung, die nach dem Willen Lukaschenkos eine neue Verfassung ausarbeiten soll. Ist das eine Chance für einen Neuanfang im Land?
Zudem soll die neue Verfassung durch ein Referendum bestätigt werden. Wohlgemerkt unter demselben Regime, das nicht einmal mehr seine eigenen, oft drakonischen Gesetze ausführt. Mit derselben Zentralen Wahlkommission, die zu 120 Prozent von Lukaschenko kontrolliert wird. Und wahrscheinlich nach demselben Muster des Machtmissbrauchs wie die letzte Wahl. Denn anders könnte Lukaschenko kein Referendum gewinnen.
Und danach? "Könnte eine noch größere Protestwelle folgen", sagt Klaskowski.
Quelle: Alexander Klaskowski / Maria Rajer (Übers.) Bild: dekoder.org / bel... www.dekoder.org
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Ja, es kann dramatisch werden.
Allerdings: Wenn ich im Treptower Park spazierengehe, komme ich am Protestcamp gegenüber der Botschaft vorbei. Wenn ich die Aktivisten frage, wie es denn mit der Streikbereitschaft in den Betrieben steht, bekomme ich ausweichende Antworten oder den Hinweis, es dauert noch bis man so weit wäre. Könnte es sein, dass die Gesellschaft gespalten ist wie in vielen anderen Ländern?
Gerade ist ein Buch über die Revolte in Belarus, die zur Revoltion werden kann, herausgekommen. Hier ein Vorabdruck: https://www.perlentauc...