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Volk und Wirtschaft

Das Privateigentum ist politisch

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresDienstag, 11.06.2019

Das Eigentumsrecht genießt in Deutschland als Grundrecht gemäß Artikel 14 des Grundgesetzes besonderen Schutz. Für die wirtschaftliche Verfassung unseres Landes ist das ziemlich wichtig: Ohne das Eigentumsrecht gäbe es keine Marktwirtschaft.

Doch das Eigentum ist auch ein historisches und politisches Konstrukt. Darüber schreibt Gero von Randow in dem hier gepiqten kurzen Artikel, der leider nur für ZEIT-Abonnenten zugänglich ist. Ich empfehle ihn trotzdem, denn er gibt interessante Denkanstöße.

Eigentum existiert eben nicht als bereits gegossenes Fundament der Gesellschaft, vielmehr ist es eine politische Konstruktion. Sie ist historisch, ... und sie wird sich auch in Zukunft wandeln. Das Eigentum an Produktionsmitteln wie Grund und Boden stand in Stammesgesellschaften den Familienverbänden zu und konnte nicht veräußert werden, es war kein Privateigentum.

In manchen Ländern gibt es das immer noch: Felder, die allen gehören und nicht verkauft werden dürfen. Manche sehen das als gravierendes Entwicklungshemmnis. Andere als Schutz vor den zerstörerischen Kräften des Kapitalismus und den ökologischen und sozialen Schäden, die er verursachen kann.

Wie das Eigentumsrecht in einer Gesellschaft ausgestaltet wird, entscheidet maßgeblich darüber, wie die Menschen in ihr arbeiten, wirtschaften, leben.

In aufgeklärten Gesellschaften kommt nun die Besonderheit hinzu, dass Normen im politischen Diskurs gerechtfertigt werden müssen... (Wie) gerechtfertigt ist es, dass jemand, nur weil er zufälligerweise Erbe eines Unternehmens ist, über das Schicksal Tausender bestimmen darf? Wie effizient ist das Privateigentum an Unternehmen, deren Produktionsprozesse die Umwelt zerstören?

Allerdings sei noch niemandem der Nachweis gelungen, dass Gemeineigentum besser wäre, schreibt von Randow: "Den Kapitalismus zu kritisieren ist leichter, als den Sozialismus zu begründen." Dennoch müsse auch die Verteilung von Eigentum gerechtfertigt werden.

Wie wollen wir das Recht bei uns also ausgestalten?

Das Privateigentum ist politisch
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Kommentare 3
  1. Alexandra Endres
    Alexandra Endres · vor mehr als 5 Jahre

    Danke für die positiven Kommentare! Freut mich sehr.

  2. Ferdinand H
    Ferdinand H · vor mehr als 5 Jahre

    Danke auch von mir! Gerade das Erbrecht sollte meiner Meinung nach mit Blick auf soziale Gerechtigkeit und soziale Mobilität nochmals überarbeitet werden.

  3. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor mehr als 5 Jahre · bearbeitet vor mehr als 5 Jahre

    Danke für den Piq! Immer wieder wichtig sich bewusst zu machen, dass viele grundlegende Dinge keine Naturgesetze sind 😉

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