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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Mit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist die Debatte über postkoloniale Denkgebäude neu aufgebrandet. Es ist zwar sympathisch, dass sich die Theoretiker auf die Seite der Unterdrückten stellen oder ohnehin dort stehen, aber beim Blick auf den Nahost-Konflikt folgen sie bis heute holzschnittartigen und viel zu oft antisemitischen Schablonen, ohne dies sonderlich schlimm zu finden. Während manche noch meinen, diese Theorien vor jeglicher Kritik in Schutz nehmen zu müssen wie Simoné Goldschmidt-Lechner am 18. Januar im Deutschlandfunkkultur, schauen andere mittlerweile genauer hin, ohne deshalb alles zu verwerfen. Gepiqd habe ich einen Essay des Soziologen Jens Kastner, der in der taz erschienen ist. Kastner erinnert an einen "ureigenen Anspruch" der Postcolonial Studies, dem diese nicht gerecht würden. Dass die postkolonialen Theorien untergehen, ist nicht anzunehmen, aber wenn sie hierzulande nicht völlig in Verruf geraten wollen, dann müssen sie sich ihren Schattenseiten stellen. Kastners Essay ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Quelle: Jens Kastner Bild: Piotr Pietrus taz.de
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Naja, es ist schwierig auf wenig Raum in einer aufgeheizten Debatte etwas Sinnvolles zu schreiben.
Allerdings werden auch in Zukunft im Nahen Osten Juden als "Weiße" erkannt, weil sie es mehrheitlich sind. Selbst wenn es schwarze Juden gibt, ist Israel von Opfer der Shoah und deren Nachkommen aufgebaut worden. In den besetzten Gebieten leben so viele mit sowjetischen Wurzeln, dass es russische Läden gibt.
Die internationale Debatte und Kritik läuft auf einem höheren Niveau - schon lange vor dem 7. Oktober. Hier ein Beispiel: https://jacobin.com/20...