Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Zeit und Geschichte

Das erschreckende mafiotisch-geheimdienstliche Netz der Kremlbande

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Zum Kurator'innen-Profil
Achim EngelbergFreitag, 22.07.2022

Mit PUTINS NETZ schrieb Chaterine Belton ein profundes Standardwerk, an dem sie 20 Jahre arbeitete.

Die ausgewiesene Kennerin der Entwicklungen im postsowjetischen Raum fasst in einem seltenen Gespräch viele Erkenntnisse zusammen: von den persönlichen Verbindungen, die bereits Ende der 1980er-Jahren entstanden und bis heute wirken, über den Kampf gegen die Mafia, der zu einer Verbindung zu dieser führte, bis hin zu der frühen Orientierung des heutigen Gewaltherrschers hin auf das zaristische Russland:

Schon 1994, in seinem ersten Interview nach der Wahl zum ersten Vizebürgermeister von St. Petersburg, sprach er von den Sowjetrepubliken, einschließlich der Ukraine, als künstlichen Gebilden, die kein eigenstaatliches Existenzrecht hätten. Er beschuldigte die Bolschewiki, Russland mutwillig in Einzelstaaten zerstückelt und so den Zerfall des Reiches herbeigeführt zu haben. Schon damals richtete sich sein Blick also auf das zaristische Russland.

Belton berichtet von kriminellen Verflechtungen, die weit in den Westen reichen, ja, ohne die Strohfirmen und Mittelmännern gar nicht macht- und kraftvoll sein könnten.

Einiges von diesem System entstand auch hierzulande – sogar in der immer heruntergespielten Zeit des heutigen Gewaltherrschers im Dresden der 1980er-Jahre. Immer tauchen neben Geheimdienstlern, Terroristen und Mafiosi Stützen aus dem Westen auf.

Bei aller Tiefenschärfe macht Catherine Belton deutlich, dass vieles noch im Dunkeln ist, aber eins ist gewiss: Infolge der sozialen Verwerfungen durch die Finanzkrise ab 2008, agierte man nicht nur mit und im Westen, sondern auch gegen diesen.

Auch in Osteuropa gibt es immer größere Teile der Bevölkerung, bei denen die ursprüngliche Begeisterung für den Westen dem Gefühl gewichen ist, von der Globalisierung abgehängt und vergessen zu sein. Diese Unzufriedenheit konnte Russland sich zunutze machen, um in diesen Ländern politisch Fuß zu fassen, sei es durch extremistische Gruppen jeder Couleur, sei es durch die Beschwörung traditioneller Werte oder vergangener Zeiten, in denen es noch soziale Sicherheit gab.

Einige Erkenntnisse von Chatherine Belton sind schwer zu verkraften. Sie erwartet im Herbst dieses Jahres, wenn die Sanktionen in Russland ernsthaft wirken und die Energiekosten für uns heftig steigen werden, eine Eskalation.

Werden Macron oder Scholz auf Selenskyj einwirken, als Gegenleistung für einen Frieden ukrainisches Territorium abzutreten? Schwer zu sagen. Ich weiß nicht mal, ob das eine Lösung wäre, denn wenn man Wladimir Putin einmal territoriale Zugeständnisse macht, wird er weitere fordern. Ich kann mir jedenfalls kein Szenario vorstellen, in dem er sich mit der Herrschaft über Teile der Ostukraine dauerhaft begnügen würde, ohne entweder Selenskyj zu entmachten oder weitere Gebiete der Ukraine für Russland zu beanspruchen. Es ist unmöglich zu wissen, was er vorhat, er könnte auch andere Länder angreifen, etwa die baltischen Staaten. Fest steht nur, dass wir auf unruhige und beunruhigende Zeiten zusteuern.

Hier gibt es eine englische Fassung.

Das erschreckende mafiotisch-geheimdienstliche Netz der Kremlbande

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 1
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als 2 Jahre

    Klingt fast wie ein Hollywood-Triller und scheint doch wahr ….

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Zeit und Geschichte als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.