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Die großen Entdeckungsreisen, die uns bekannt sind, gingen von Portugal, Spanien und Großbritannien aus. Doch es gibt auch andere Entdecker. Eine zweiteilige Dokumentation auf Arte beleuchtet die "Seefahrer des Orients". Dabei stehen im ersten Teil arabische Entdeckungsreisen nach Fernost im Mittelpunkt. Teil zwei beschäftigt sich mit Chinas Aufstieg zur Seemacht. Dabei wird deutlich, dass wir meist einen sehr einseitigen Blick auf die Geschichte der Menschheit haben.
Der Seeweg von Arabien über Indien nach China ist einer der ältesten Handelswege der Menschheit und eines der spannendsten Kapitel der europäischen Kulturgeschichte: Über Tausende Seemeilen erstreckt er sich, vorbei an drei Kontinenten. Seit mehr als tausend Jahren findet über diese „Seidenstraße der Meere“ blühender Handel statt, werden Religions- und Eroberungskriege geführt, ziehen Schatzflotten an den Küsten vorbei. Die erste Folge der zweiteiligen Dokumentation von Reinhard Joksch begibt sich auf die Suche nach den Spuren der arabischen Entdecker, die schon vor zweitausend Jahren begannen, mit ihren schnellen und wendigen Schiffen – den legendären Dauen – die Seewege Richtung Osten zu erkunden. Triebfeder der arabischen Entdecker ist der Handel mit Fernost, insbesondere die Suche nach exotischen Gewürzen. Aber auch – nach seiner Entstehung im 7. Jahrhundert – der Export des Islam. Die Seemacht Arabien behauptet über viele Jahrhunderte die Vormachtstellung auf der maritimen Seidenstraße und ist lange wichtigster Handelspartner Chinas, während europäische Händler in den ersten Jahrhunderten bei ihren Unternehmungen auf arabische Mittelsmänner angewiesen sind. Die Drehscheibe dieses Handelsweges war und ist Indonesien: Hier mussten früher die Schiffe auf günstige Winde warten. Unterwegs im Rhythmus des Monsuns, bedroht von Piraten, Stürmen und Riffen. Noch heute ist Singapur deshalb einer der wichtigsten Seehäfen der Welt. Und noch heute gilt Indonesien mit seinen über 80.000 Kilometern Küstenlinie als Zentrum von Schmuggel und Piraterie.
Auch der "chinesisch Weg" auf dem Meer ist interessant. Eine kurze Zeitspanne war China eine große Seemacht und erkundete die Meere. Bis sich das Land wieder auf sich selbst zurückzog und Entdeckungsreisen sogar verboten wurden. Ansonsten hätte die Weltgeschichte sich leicht anders entwickeln können.
Mit seinen gefragten Exportgütern wird China ab dem ersten Jahrtausend zur Seemacht. Zunächst entwickeln sich aus Flussdschunken hochseefähige Schiffe, mit denen im 15. Jahrhundert der Seefahrer Zheng He die Welt bereist. Seine Flotte – auch Schatzflotte genannt – war größer und mächtiger als alles, was bis dahin die Seidenstraße der Meere befahren hat. Erst nach dem Ende dieser chinesischen Entdeckungen treten die europäischen Eroberer auf den Plan: Mit Vasco da Gama „findet“ ein Portugiese den Seeweg über Indien nach Fernost. Bald folgen Holländer, Engländer und Spanier und prägen von nun an entscheidend die Entwicklung der maritimen Seidenstraße. Über Jahrhunderte hinweg wird Europa über diese Route mit den Luxusgütern des Ostens versorgt. Die Geschichte dieser Route beschreibt aber nicht nur die Hinterlassenschaften vergangener Jahrhunderte, sondern führt auch in die lebendige Gegenwart von heutigem Kulturaustausch und Handel.
Quelle: Reinhard Joksch Bild: Arte arte.tv
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Sehr schöne Doku.