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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Ein wenig seltsam ist es schon. Tschechien, das mehr Einwohner hat als Österreich, hat erdrutschartig einen osteuropäischen Trump gewählt - und kaum jemand schaut richtig hin. Die Regierungsbildung in Wien dagegen sorgt unvermindert für gesteigertes Interesse. Man kann das schwerlich anders erklären als mit einer andauernden Ost-Blindheit westlicher Medien (wer berichtet schon noch über den Ukraine-Konflikt?).
Meret Baum kommentiert die Tschechen-Wahl für die NZZ kaum zufällig aus Wien. Immerhin sagt sie aber einigermaßen klar und pointiert, was an der Moldau Sache ist. Der Milliardär Andrej Babis, ein exponierter Vertreter des Establishments, hat mit einem Anti-Establishment-Wahlkampf gewonnen (ähnlich wie Trump) und das politische System des Landes "in Trümmer gelegt". Wichtig ist auch Baums Hinweis:
Anders als Viktor Orban in Ungarn oder Jaroslaw Kaczynski in Polen ist er jedoch kein Ideologe, sondern ein Pragmatiker. Er ist sich der Bedeutung der EU-Mitgliedschaft Tschechiens bewusst und stellte sie nie infrage.
Dennoch bringt die Regierungsbildung in Prag weitere Ungewissheit in die europäische Politik. Der Luxemburgische Außenminister und notorische Ost-Kritiker Jean Asselborn hat es im Tagesspiegel mit Blick auf die Flüchtlingspolitik bereits so beschrieben:
Ich verstehe nicht, dass ein potenzieller zukünftiger Premierminister aus Tschechien, dem Land der Charta 77 von Vaclav Havel, in der ersten Erklärung nach der Wahl der Welt zu verstehen gibt, dass sein Land keinen einzigen Flüchtling aufnehmen wird.
Quelle: Meret Baumann nzz.ch
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