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Die Evolution von Freundschaften zwischen heterosexuellen Frauen und schwulen Männern in TV-Serien
Autor und Journalist
hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Ich finde es immer faszinierend, Fernsehserien als Gradmesser einer kulturellen Entwicklung zu nehmen - zum einen destillieren sie oft tatsächlich so etwas wie eine Stimmung in einer Kultur, zum anderen gibt es eine Art Rückkoppelungseffekt, sie formen diese Kultur auch. In dieser langen und ausführlich kommentierten Liste führt Megan Reynolds jede amerikanische TV-Serie mit Freundschaften zwischen heterosexuellen Frauen und schwulen Männern auf - vom Butler in "Golden Girls" über Stanford und Carrie in "Sex and the City" bis hin zur Beziehung zwischen Hannah und Elijah in "Girls" - und schildert so den enormen Fortschritt, den wir in den vergangenen drei Jahrzehnten gemacht haben, sowohl in feministischer als auch in LGBT-Perspektive. Schwule Männer im Fernsehen sind heute oft komplexe Charaktere und keine Abziehbilder mehr und die Geschichten, die die dargestellten Frauen durchlaufen sind unabhängiger und selbstbestimmter als es vor dreißig Jahren überhaupt denkbar war. Zugleich macht einen diese Liste auch ein wenig nostalgisch: Viele der Fernsehserien, die heute altbacken wirken, fand man selbst vor 15 Jahren revolutionär. Und schließlich macht diese Liste vor allem eins deutlich: Wie jung dieser Fortschritt noch ist, egal wie normal er heute auf uns wirkt.
Quelle: Megan Reynolds EN vulture.com
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