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Klima und Wandel

Sollten Wissenschaftler:innen in den Klimastreik treten?

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMontag, 17.01.2022

In diesem Text debattieren drei Wissenschaftler, wie (Klima)wissenschaftler:innen sich verhalten sollen in Anbetracht der Situation, dass der menschengemachte Klimawandel abschließend bewiesen wurde und die potenziell katastrophalen Folgen verstanden, aber die notwendigen Maßnahmen aber nicht eingeleitet werden.

Ihre These: Es gebe einen ungeschriebenen Gesellschaftsvertrag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Öffentliche Investitionen in die Wissenschaft sollten das Verständnis für unsere Welt verbessern und positive gesellschaftliche Ergebnisse unterstützen. Beim Klimawandel sei der Vertrag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft jedoch gebrochen worden.

As we write in an article about this conundrum, the tragedy is the compulsion to provide ever more evidence when the phenomena are well understood and the science widely accepted. The tragedy is being gaslighted into thinking the impasse is somehow our fault, and we need to do science differently: crafting new scientific institutions, strategies, collaborations and methodologies.

Als Wissenschaftler:in sei man gezwungen, immer mehr Beweise zu liefern, obwohl die Phänomene gut verstanden werden und die Wissenschaft weitgehend akzeptiert ist. Es sei geradezu eine Tragödie, dass man der Gesellschaft „vorgaukele“, die Sackgasse in der die Welt steckt, sei irgendwie die Schuld der Wissenschaftler:innen. Als sei die Lösung, man müsse nur Wissenschaft irgendwie anders betreiben, indem man neue wissenschaftliche Institutionen, Strategien, Kooperationen und Methoden entwickelt.

Wie also damit umgehen? Dazu stellt der Text drei Optionen vor:

1. Weitermachen, wie bisher

Continue the IPCC process that stays politically neutral and abstains from policy prescriptions. A recent editorial in Nature called on scientists to do just that: stay engaged to support future climate COPs.

2. Sozialwissenschaftliche Forschung intensivieren, um ins Handeln zu kommen

Die Harvard-Historikerin Naomi Oreskes stellte kürzlich fest: Die Arbeit der IPCC-Arbeitsgruppe I (WGI, zu den physikalischen Grundlagen des Klimawandels) sei abgeschlossen und sollte beendet werden. Die Aufmerksamkeit müsse sich nun auf die Umsetzung dieser Erkenntnisse in Maßnahmen konzentrieren, was der Arbeitsgruppe II (Auswirkungen, Anpassung und Anfälligkeit) und der Arbeitsgruppe III (Eindämmung der Treibhausgasemissionen) obliegt.

3. Moratorium für die Forschung zum Klimawandel, „die kaum mehr tut, als die globale Erwärmung und Fehlanpassungen zu dokumentieren“

Diesen Vorschlag machen die drei Autoren, weil sie der Ansicht sind, dass die „Aufmerksamkeit sich darauf konzentrieren müsse, den gebrochenen Vertrag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aufzudecken und neu zu verhandeln.“

We have reached a critical juncture for humanity and the planet. Given the unfolding tragedy, a moratorium on climate change research is the only responsible option for revealing and then restoring the broken science-society contract. The other two options are seductive but offer false hope.
Sollten Wissenschaftler:innen in den Klimastreik treten?

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Kommentare 7
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor fast 3 Jahre

    Ich verstehe den Ansatz, o ja! Aber Streik bringt doch nur was wenn der Streikende etwas dem jeweiligen Mächtigen vorenthalten kann.
    Was wäre das hier? Ich hatte ja erst verstanden alle Wissenschaftler sollten mal ne gewisse Zeit nicht arbeiten. Das würde vielleicht funktionieren.
    Aber wenn nur die Klima-Forscher nix tun? Gerade die die erreicht werden sollen, denen wäre das doch total egal.

    Sie sollten politischer werden - Ja! und es müsste starke sozialwissenschaftliche Umsetzung-Forschung geben.

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor fast 3 Jahre

      Das hat man bei den Schülerstreiks auch gesagt :) Aber ich verstehe natürlich das Argument.

  2. Leonie Sontheimer
    Leonie Sontheimer · vor fast 3 Jahre

    Ha, richtig gut, wollte ich gerade piqen :)

  3. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor fast 3 Jahre

    Was genau ist am menschengemachten Klimawandel abschließend bewiesen? Welches Szenario ist bewiesen? Zukunft kann man nicht beweisen. Was ist das für ein Wissenschaftsverständnis? Ansonsten könnten die Klimaforscher natürlich gern aufhören. Wer braucht sie nach dem abschließenden Beweis noch? Andererseits gibt es genug Forscher, die noch Unsicherheiten sehen …..

    1. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor fast 3 Jahre

      anschließend - natürlich nicht. Das gibt es bei Wissenschaft übrigens nie, nicht mal zb bei Gravitation. und da würde niemand bezweifeln dass sie wirkt.
      Ich denke der Text oben meint dass die Klimakrise bewiesen ist, nicht 'die Zukunft'.

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 3 Jahre

      @Cornelia Gliem Zumindest die Erwärmung ist bewiesen, ist meßbar. Ob es wirklich eine Krise ist oder wird, das hängt auch davon ab, was man unter Krise versteht und wie sich das Verhalten der unterschiedlichen Akteure entwickelt und dann wirkt.

    3. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 3 Jahre

      @Cornelia Gliem Und um es mit einem Klimawissenschaftler zu sagen:
      "WELT AM SONNTAG: Wie geht der UN-Klimarat mit all den Unsicherheiten um?

      Büntgen: Sie werden meist klar benannt. Die öffentliche Klimadebatte hat sich aber leider längst von der Klimawissenschaft entkoppelt. Als Wissenschaftler befürchte ich einen langfristigen Schaden, wenn die Debatte nicht präzise, offen und reflektiert geführt wird."

      https://www.welt.de/wi...

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