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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
In Hohenlimburg geboren und in Berlin lebend. Recherchen in knapp vierzig Ländern für Feature-Redaktionen des Deutschlandfunks, verschiedener ARD-Sender sowie u.a. auch DIE ZEIT und FAS, einige Auszeichnungen, Bücher zu den Themen MENSCHENWERTBERECHNUNG, DEMENZ und HEIMAT, zuletzt vorwiegend Theaterstücke mit Uraufführungen an den Staatstheatern Karlsruhe, Nürnberg und Weimar.
Sie spielen Videospiele, sie zeichnen und malen, essen oder reden einfach vor der Webcam – ohne, dass ihnen dabei auch nur eine Seele zuschaut.
Eike Kühl macht sich für Zeit Online auf eine Reise zu den Streams mit ca. null Zuschauern. Die Reiseleitung übernimmt dabei Twitch Roulette, eine neue Website, die zufällig entsprechende Kanäle anzeigt, die gerade auf Sendung sind.
Auf meine Begrüßung im Chat reagiert Fusse etwas irritiert, zwei Minuten später verabschiedet er sich. Er müsse jetzt in die Schule. Man solle ihm aber unbedingt für mehr "crazy content" folgen. Als ich am Abend seinen Kanal noch einmal besuchen möchte, existiert dieser schon nicht mehr. Crazy.
Kühl liefert einige Hintergrundinformationen zu diesem Phänomen und trifft neben dem walisischen Schüler Fusse auf einen live zeichnenden Künstler aus Massachusetts, Bilder von Kaninchenställen, vor sich hin wachsenden Cannabis-Pflanzen und schlafenden Menschen, aber auch viele Konsolespieler, die „streamen, weil es eben geht“. Schließlich führt der Zufallsgenerator Kühl zu Mike Hammer, der sein Projekt seit Anfang des Jahres nahezu professionell angeht und mittlerweile über 160 Follower verfügt, die 68,26 Euro „Trinkgeld“ hinterlassen haben.
"Du musst einfach du selbst sein", sagt Mike, einfach immer reden, auch wenn niemand da ist.“
Ja, all das klingt recht deprimierend. Und doch:
In meiner Reise durch Twitch Roulette begegne ich an diesem Morgen niemandem, der aufgrund mangelnder Zuschauer wirklich traurig ist.
Lesenswert.
Quelle: Eike Kühl Bild: © twitch zeit.de
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