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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Vor ihm stehen Mörder, Räuber, Erpresser. Harte Jungs, die schreien, toben, begeistert sind. Johnny Cash, ein Sänger im Karriere-Knick, spielt das Konzert seines Lebens, im Gefängnis. Am 13. Januar 1968 tritt Cash im Folsom Prison auf, einem der härtesten Knäste der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Direktor fährt eine Null-Toleranz-Linie. Vor der Bühne stehen Aufseher mit Maschinenpistolen. Sie werden nicht gebraucht. Mit seinen Liedern über Outlaws, Gefängnisse, Kriminalität und Liebe trifft Johnny Cash den Geschmack der Gangster.
Für seine Plattenfirma ist das Konzert in Folsom vor allem eine PR-Maßnahme: Sie inszeniert den Sänger als Rebellen. Für Cash ist es mehr. Er selber ist ein "Drogenwrack, abhängig von Amphetaminen und Medikamenten", schreibt Matthias Wohlrab für Spiegel Online. Der Sänger war selbst einige Male hinter Gittern, wenn auch nur in Ausnüchterungszellen: zu einer Haftstrafe wurde er nie verurteilt. Jahrelang kämpfte er für einen Auftritt und eine Live-Aufnahme in einer Strafanstalt. Das Konzert in Folsom bringt ihn zurück ins Rampenlicht. Cash lenkt damit aber auch Aufmerksamkeit auf die Zustände in Gefängnissen in den USA.
Gleich zweimal tritt er am selben Tag auf, um 9:40 Uhr und um 12:40 Uhr. Sein Label will das Risiko mit dem Star auf Entzug minimieren. Doch schon die ersten 70 Minuten sind fast perfekt. Im Speisesaal, auf schäbigen Holzbrettern, legt er fantastisch los. "Hello, I'm Johnny Cash", sagt er schlicht zur Begrüßung. Was dann folgt gilt für viele als eine der besten Live-Aufnahmen aller Zeiten.
Quelle: Matthias Wohlrab Bild: AP spiegel.de
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