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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Friedrich Schiller hatte stets ein ausgeprägtes Gespür für gute, eingängige Themen. Und ein Mann versprach besten Stoff: 1798/99 wurde Schillers Drama über einen Kriegsunternehmer, der einen steilen Aufstieg erlebte und ein bitteres Ende fand, uraufgeführt. Schiller inspirierte so die deutsche Geschichtsschreibung. Denn die echte Vorlage für seinen Helden wurde seitdem vielfältig untersucht, analysiert, bewertet. Bis 1910 erschienen über 2500 Studien über den Feldherren des Kaisers im Dreißigjährigen Krieg. Es geht um Albrecht von Wallenstein, der 1625 zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee berufen wurde.
Dieser Wallenstein sorgte er für einen effizienten, aber auch skrupellosen Unterhalt seiner Truppen: Besetzte Gebiete ließ er seine Armee finanzieren – oder die eroberten Territorien rücksichtslos plündern. Mit seinen Siegen auf den Schlachtfeldern bescherte Wallenstein seinem Kaiser eine große Machtfülle. Doch dann kam es zum Bruch zwischen Monarch und Oberkommandierenden.
Zahlreiche Historiker veröffentlichten nach Schiller verschiedenste Lebensbeschreibungen über Wallenstein – von Leopold von Ranke, der über den General seine einzige Biografie verfasste, bis zu Golo Manns Erzählung mit mehr als 1000 Seiten Umfang. Dazu kommen Romane, Festspiele, Kinofilme und Fernsehdokumentationen, die sich mit Wallenstein auseinandersetzen. Für das Magazin ZEIT Geschichte hat Christoph Kampmann sich mit Wallenstein und dessen Söldner-Truppe beschäftigt.
Bis 1625 war der Kaiser noch von der Katholischen Liga abhängig, die von Bayern und Spanien angeführt wurde. Deren Armeen hatten für ihn gekämpft und einige Siege errungen. "Dank Wallenstein konnte sich der Kaiser nun von seinen Verbündeten emanzipieren – und wurde damit zum mächtigsten Akteur des Krieges", schreibt Kampmann. Letztlich tauschte der Monarch aber nur die Abhängigkeit, denn nun war er auf Wallensteins Truppen angewiesen. Ende 1633 verlor Wallenstein die Gunst des Kaisers. Er wurde ermordet. Was für ein Drama.
Quelle: Christoph Kampmann Bild: Petrášek Radek/dpa zeit.de
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